ADAC Ambulanz-Service: Mit der richtigen Reiseapotheke teure Arztbesuche vermeiden

Immer mehr deutsche Urlauber berichten laut ADAC Versicherung AG von massiv überteuerten Arzt- und Klinikrechnungen in beliebten Urlaubsländern wie Ägypten oder Türkei. Deutsche Urlauber zahlen hier oft das 20- bis 30-fache der Behandlungskosten in der Heimat – auch für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente. Eine durchdachte Reiseapotheke kann helfen, Arztbesuche zu vermeiden – und mindert damit auch das Risiko, Opfer von Abzocke zu werden.
Der ADAC Ambulanz-Service rät für eine Urlaubsreise dazu, regelmäßig benötigte Medikamente in ausreichender Menge mitzunehmen – idealerweise mindestens 50 Prozent mehr als normalerweise benötigt würde.
Besonders chronisch kranke Menschen sollten sich vorab über die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in der Urlaubsregion informieren. Wenn vorhanden, den Diabetikerausweis nicht vergessen – er gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Hier ist auch aufgelistet, mit welchen Medikamenten die Behandlung erfolgt.
Das gehört in die perfekte Reiseapotheke:
– Verletzungen: Einmalhandschuhe, Heftpflaster, sterile Kompressen, elastische Binden, Wundpflaster, Wunddesinfektionsspray (ohne Jod), Pinzette und Schere aus Metall (bei Flugreisen nicht ins Handgepäck!), kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien
– Schmerzen: Ibuprofen, Paracetamol
– Insektenstiche, Zeckenstiche: Moskitonetze, Insektenschutzmittel, Salbe gegen Juckreiz
– Infektionen: Fieberthermometer
– Reisekrankheit: Dimenhydrinat, Domperidon, Akupressurbändchen
– Durchfall: Loperamid, Saccharomyces-Präparate, ORS-Elektrolytpulver
– Erkältungskrankheiten, Schnupfen: Abschwellende Nasentropfen (Oxy- oder Xylometazolin), Mittel gegen Husten
– Verstopfung: Lactulose-, Bisacodylpräparate
– Chronische Erkrankungen: Regelmäßig eingenommene Medikamente wie ACE-Hemmer oder Betablocker bei Bluthochdruck oder Statine bei erhöhten Cholesterinwerten
Bei den genannten Medikamenten handelt es sich um Vorschläge (es sind die Wirkstoffnamen angegeben, nicht die Markennamen). Steril verpackte Reiseapotheken gibt es übrigens auch in jeder Apotheke.
Medikamente sollten im Handgepäck transportiert werden – vor allem in den Originalflaschen und -verpackungen. Prinzipiell sollten die Medikamente wasserdicht und möglichst temperaturgeschützt transportiert werden. Da einige Medikamente im Kühlschrank gelagert werden müssen, ist es ratsam, am Abend vor Reisebeginn Klebezettel an Haustür und Kühlschrank anzubringen, damit sie in der Hektik nicht vergessen werden. Ebenfalls sinnvoll ist es, den Beipackzettel der Medikamente dabei zu haben.
Der ADAC hilft im Notfall:
Sollten Medikamente im Ausland verloren gehen oder nicht erhältlich sein, gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Man sucht am Urlaubsort einen Arzt auf und lässt sich ein neues Rezept ausstellen. Hier ist es hilfreich, wenn man Kopien der Beipackzettel mit sich führt, da Medikamente im Ausland häufig andere Namen haben und der Arzt so die Wirkstoffe und Dosierungen zuordnen kann.
2. ADAC Plus- und Premium-Mitglieder finden auch Hilfe beim ADAC Ambulanz-Service. Wenn die Eigenrecherche erfolglos verläuft, helfen die Mitarbeiter und eruieren Möglichkeiten, wo das benötigte Medikament erhältlich ist. Mitunter lohnt sich der Versuch, vom Hausarzt ein internationales Rezept elektronisch übersenden zu lassen. Oft können damit die Arzneimittel in der Apotheke abgeholt werden.
3. Ist das Arzneimittel tatsächlich nicht im Urlaubsland erhältlich, wird es per Express zugeschickt. Die Kosten für die Organisation und den Transport der Medikamente übernimmt die ADAC Versicherung im Rahmen der ADAC Plus- und Premium-Mitgliedschaft. Einzige Ausnahme: Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Hier ist eine Organisation der Hilfe gesetzlich nicht erlaubt.
Für weitere Auskünfte steht ADAC Auslandskrankenschutz-Versicherten sowie ADAC Plus- und Premium-Mitgliedern auch der Reisemedizinische Informationsdienst unter der Telefonnummer 089 76 76 77 zur Verfügung. Auch eine telemedizinische Beratung mittels der ADAC Medical App ist möglich.
Fazit: Wer vorbereitet reist, schützt nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seinen Geldbeutel.