Warum nicht einfach selber machen? Viele Arbeiten am Fahrzeug können in Mietwerkstätten erledigt werden
Der ADAC beobachtet seit Jahren steigende Werkstattkosten – ein Grund, warum sogenannte Do-it-yourself-Werkstätten immer beliebter werden. Wer selbst an sein Fahrzeug Hand anlegt, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch technisches Verständnis aufbauen. Voraussetzung ist jedoch, dass man über das nötige Fachwissen verfügt und sich gut vorbereitet, betont der ADAC.
Grundsätzlich können Autofahrer einige Arbeiten am Fahrzeug selbst erledigen. Während der Tausch eines Luftfilters sogar meist in der heimischen Garage erledigt werden kann, braucht es für andere Arbeiten ein professionelles Umfeld. In DIY-Werkstätten mieten sich Autofahrer eine Hebebühne und – sofern nötig – Spezialwerkzeug. Die Kosten dafür sind meist eher gering und werden in der Regel nach Stunden abgerechnet. Die Gebühr für eine Hebebühne liegt meist bei zehn bis 20 Euro pro Stunde, Werkzeug gibt es oft schon für einstellige Pauschal-Eurobeträge zur Miete.
Der Besuch in einer Mietwerkstatt sollte aber gut geplant werden. Das beginnt bei der Beschaffung der Ersatzteile, die man in der Regel selbst mitbringen muss. Hier sollten Autofahrer auf Originalteile (OE) oder Markenprodukte von anerkannten Zulieferern (OEM/Aftermarket) achten und im Vorfeld die Teilenummern prüfen, um Fehlbestellungen auszuschließen. Auch Schutzkleidung und Reinigungs- sowie Verbrauchsmaterialien müssen meist selbst besorgt werden.
Zur richtigen Vorbereitung gehört aus ADAC Sicht auch eine gute Selbsteinschätzung: Es sollten nur Reparaturen am Fahrzeug vorgenommen werden, die man sich fachlich und handwerklich zutraut. Dies gilt besonders für sicherheitsrelevante Baugruppen wie die Lenkung oder Bremsen. Im Zweifelsfall kann man sich im Vorfeld informieren, ob in der Werkstatt eine fachliche Betreuung angeboten wird und was diese kostet. Manche Werkstätten behalten sich sogar vor, dass bestimmte Arbeiten nur nach Rücksprache durchgeführt werden dürfen. Dies gilt auch für Elektroautos: Reparaturen am Hochvoltsystem dürfen grundsätzlich nur von geschultem Fachpersonal erledigt werden.
Aus rechtlicher Sicht ist es wichtig zu beachten, dass die Person haftet, die Reparaturen am Fahrzeug ausführt. Wer also selbst eine mangelhafte Reparatur durchführt und deshalb in einen Unfall gerät, kann unter Umständen für den Schaden belangt werden.
Verbraucher sollten bei einem Besuch in einer DIY-Werkstatt genügend Zeit einplanen – denn nicht immer laufen Arbeiten wie geplant. Neben der Beschaffung der nötigen Ersatzteile kann man im Vorfeld mit der Werkstatt klären, welche Verbrauchsmaterialien man mitbringen sollte und ob man Altteile- und Flüssigkeiten dort direkt entsorgen kann. Mitunter lassen sich Ersatzteile und Betriebsstoffe sogar direkt in der Werkstatt günstiger erwerben.
(Foto Titel: Ralph Wagner)